Der Gartenpark am Goetheanum lädt den Fußgänger dazu ein, die Bewegung als eine kontemplative Tätigkeit zu betrachten. Angesiedelt in der strahlenden Juralandschaft in der Schweiz, lässt sich diese vielfältige Grünfläche als ein „Kraftort“ bezeichnen, der eine lebendige Biodiversität in seinen 12 Hektaren beheimatet. Daraus leitet sich eine echte Verbundenheit mit dem Naturreich beim Spazierengehen ab.
Gartenpark am Goetheanum
Ganzheitliche Landschaftsgestaltung in der Schweiz
gaertnerei.goetheanum.org
Ordnung und Harmonie im Garten des Goetheanum, des Tempels der biologisch-dynamischen Landwirtschaft.
Ein junger Feigenbaum begrünt einen der Ränder der Schreinerei, von wo aus man den Garten beobachten kann, in dem verschiedene Ethnien, Sprachen und Nationalitäten zusammenkommen.
Der Garten bietet sich den Besuchern als eine harmonische Kreuzung von lebendigen Naturpfaden an. In ihnen erblühen Heilkräuter, Gemüse und unterschiedliche Obstsorten, die beim Spaziergänger kräftige Bilder und meditative Stille hervorrufen. Die ganzheitliche Konzipierung der Landschaft deutet keine mechanistische Addierung von Elementen, um eine „oberflächliche Schönheit“ zu kreieren, sondern das Zusammenwirkens aller Lebensformen, die minutiös von den Gärtner:innen des Goetheanums unter der Berücksichtigung der biodynamischen Methodik gepflegt werden.
Nicht nur das Grün prägt die Identität dieses Gartens ein, sondern eine voll mit Vitalstoffen feuchte Dunkelheit als sichtbare Eigenschaft des Bodens, Hinweise einer hohen Bodenfruchtbarkeit, die alle Elemente der Erde in Gleichgewicht hält, der Kontrast hell/dunkel spiegelt die Beziehung zwischen Himmel und Erde wider und bildet den Kreislauf der abfallender Materie, die das neue Leben ermöglicht. Schilder helfen den Besucher:innen, die Pflanzensorten zu identifizieren und den Garten auch als Ort der Umweltpädagogik zu erleben.
Sichtbare Bodenfrüchtbarkeit als Ergebnis der rücksichtsvollen Tätigkeiten der Gärtner:innen, die den Garten mit Leidenschaft pflegen.
Das Konzept des Goetheanum-Gemüsegartens entspricht den Vorstellungen einer ganzheitlichen Landschaftsgestaltung, bei der das landwirtschaftliche Phänomen eine verfeinerte Wahrnehmung bis hin zur Erkennung der Qualität von Lebensmitteln ermöglicht.
Die Grünkohle des Gartens werden in der Küche des Goetheanums zubereitet.
Das Gemüse und die Heilkräuter, die auf dem Gartenpark kultiviert werden, stehen zur Verfügung der Mensa des Goetheanums. Auf diese Weise entsteht eine direkte Weiterverarbeitung der Lebensmittel vor Ort, denn das Areal bekommt täglich zahlreiche Besucher, die nicht nur eine erfrischende Pause während einer Konferenz machen, sondern auch die revitalisierend Möhrensuppe mit Vollkornbrot oder einen Salat, die mit dem Gemüse des Gartens zubereitet wird, probieren wollen. Im Rahmen des Projektes Andrena werden die Kräuter nach der Ernte mild getrocknet und dann als Morgentee oder Kräutertee bei dem Speisehaus des Goetheanums zur Verfügung gestellt.
Während der internationalen Tagungen wird der Garten ein Begegnungsort für unterschiedliche Ethnien, Sprachen und Menschen, die inmitten einer Kulturlandschaft ihre Betrachtung der Realität entschleunigen und sich mit der vielfältigen Natur verschmelzen können. Der Garten bietet sich als ein Tempel der Wissensweitergabe an, indem freizugängliche Erlebnistage wie z.B der Tag der Bodenfruchtbarkeit stattfinden. Dabei wird gemeinsam die Relevanz eines gesunden Bodens erkundigt und ein Stück von Erde als Heimat zahlreichender Mikroorganismen, deren Anwesenheit eine wichtige Voraussetzung einer zukünftigen Landwirtschaft ist, erhörtert.
Die Tagung der Bodenfruchtbarkeit in dem Garten des Goetheanums. Ein lebendiger Boden gilt als ein essenzieller Bestandteil eines gesunden Hofes.
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Gartenpark am Goetheanum
Hügelweg 74, 4143 Dornach
Anfahrt: S3 (von Basel SBB aus).
Bibliografie
-Ganzheitliche Landschaftsgestaltung (Jean Michel Florian).