Feigen mit Geschichte
Kultur und Vielfalt der Feige (ficus carica) in Spanien, Griechenland, Italien, Frankreich, der Türkei, Kroatien, Slowenien, Österreich, Deutschland und der Schweiz
VORBESTELLUNG
Diese Studie wurde im Rahmen der letzten internationalen Feigentagung (Rovinj, Kroatien) im Jahr 2019 vorgestellt. Sie besteht aus Bildern, die ich im Laufe der letzten fünf Jahre bei Feigenhöfen und Gärten in elf Ländern aufgenommen habe. Die Dokumentation porträtiert grundsätzlich die menschliche, landwirtschaftliche und gastronomische Vielfalt, die bei der Feigenkultur zu sehen ist, und hat das Ziel, die Arbeit der Produzenten, die Buntheit der Landschaften, die Relevanz des Bioanbaus und die Symbolik des Feigenbaums hervorzuheben.
Ich habe 2015 mit diesem Projekt angefangen, als ich unterschiedliche Feigenhöfe in Italien, Griechenland und Spanien besuchte. Mein Ziel war damals die Erweiterung meiner eigenen Kenntnisse über den Feigenanbau und das Lernen von traditionellen Verarbeitungsmethoden, die im mediterranen Raum seit Jahrtausenden von kleinen Bauern durchgeführt werden. Bei dieser Gelegenheit, wurde ich als Gast in Kimi (Griechenland) und Mallorca (Spanien) aufgenommen. Ich half meinen Kollegen bei unterschiedlichen Aufgaben auf den Feldern und unterstütze sie mit Übersetzungen und Fotos.
Diese lange und spannende Dokumentation wurde auch dank des Engagements von Georgia Dousikou und Marios Desyllas im Jahr 2018 in Athen vorgestellt, was auch ein Höhepunkt für diese Feigenreise darstellte. Griechenland verehrt die Feigenbäume seit der Antike und bewahrt unzählige Mythen rund um die Feigenkultur, deswegen war es mir eine Ehre, nicht nur meine Fotos in einer griechischen Agora dank der Unterstützung meiner Kollegen vorstellen zu können, sondern auch mein Feigenbrot und meine getrockneten Feigen zusammen mit Feigenprodukten aus Kimi, Naxos, Athen und Sparta den Besuchern zur Verfügung zu stellen.
Was sich im Prinzip nur auf meine Tätigkeiten als Erzeuger fokussieren sollte, wurde auch ein fotografisches (und journalistisches) Projekt. Die geschichtsreichen Rezepte, die ich im mediterranen Raum dokumentiert hatte, waren der Denkanstoß, der mich dazu bewegt hat, die Feigenwelt in Europa zu porträtieren und über meine eigenen Feigenbäume in dem Siguas Tal (Peru) nachzudenken.