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Dank eines Ausflugs, der von dem Verein „The Hidden Path“ im Jahr 2012 durchgeführt wurde, konnte ich zum ersten Mal den Prinzessinengarten betreten. Zwei junge Mitglieder der Initiativ, die sich für eine alternative touristische Darstellung der Stadt einsetzten –weit über die herkömmlichen Sehenswürdigkeiten hinaus–, haben uns Deutschlernern eines bekannten Sprachinstituts die Möglichkeit gegeben, diesen einzigartigen Stadtgarten zu besuchen, der heutzutage als eines der Symbole der urbanen Landwirtschaft in der Stadt gilt.

 

Gegründet im Jahr 2009 von Marco Clause und Robert Shaw auf einem Areal am Moritzplatz, ist der Prinzesinnengarten ein lebendiger Treffpunkt, der dank der Interaktion und dem Engagement von unzähligen Freiwilligen sich weiterentwickeln konnte. Da man auf dem Grundstück nicht direkt auf dem Boden gärtnern konnte, sind die Mitgründer der Initiative zu der Idee gekommen, Kräuter und Gemüse in recyclierten Kisten anzubauen. Die soziale Firma, die das Projekt trägt, heisst Nomadisch Grün. Jetzt gerade befindet sich der Prinzesinnengarten tatsächlich im Neukölln (die Initiative ist am Ende 2019 umgezogen), wo den Gärtnern die Gelegenheit zur Verfügung steht, direkt in der Erde zu kultivieren.

Prinzessinengarten
Partizipative urbane Landwirtschaft in einem mobilen Garten 
www.prinzessinengarten.de

 

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Aus Backkisten wurden mobile Beete, die mit fruchtbarem Boden und verschiedenen Gemüsesorten gefüllt sind und gemeinschaftlich gepflegt werden.

Der gute Ruf des Prinsezzinengartens geht weit über die Grenzen Europas hinaus. Seine vielfältige Wirksamkeit im sozialen Leben und die partizipative Mitgestaltung eines ehemalig verwüsteten Areals sind auch in Lateinamerika bekannt. Tatsächlich im Jahr 2017 war es mir möglich, im Rahmen des von der Grüne Liga Berlin "Urban Gardening Kongresses" den Garten wieder zu besuchen. Bei dieser Gelegenheit war der Prinzessinengarten ein Treffpunkt für Gärtner, Aktivisten, Journalisten, Erzieher und Bauer aus der ganzen Welt, die sich zugunsten der Förderung der urbanen Landwirtschaft weltweit trafen und sich vernetzen konnten.

 

Der Garten verkörpert das Ideal des „mobilen Ortes“, wo man auch dauerhafte soziale Beziehungen und den Gemeinschaftssinn durch Kreativität und Brüderlichkeit erleben kann. Das Landstück am Moritzplatz, das ich drei Mal besuchen durfte, beheimatete die Ansammlung bunter Hochbeete und schattenspendende Robinien, die nachmittags einen sehr schönen Lichtkontrast bildeten. Der recycelter Seecontainer, wo Getränke und Küche zur Verfügung standen, war auch ein Erkennungszeichnen des Gartens.

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Mobile Biodiversität: die Kultivierung in Hochbeeten hat sich zu einer der häufigsten Formen der städtischen Landwirtschaft entwickelt.

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Die Bibliothek und das Café im Prinzessinengarten (Ende 2019). Der mobile urbane Garten befindet sich nun im Bezirk Neukölln, auf dem St. Jakobi Friedhof.

Im Jahr 2020 zog der Prinzessinengarten auf den St. Jacobi-Friedhof in Neukölln um, von wo aus er weiterhin Flächen für das Gemeinwohl entwickelt und pflegt. Der Zugang zu festem Boden hat es dem Projekt endlich ermöglicht, direkt im Boden Erde anzubauen –ohne die mobilen Anbaubeete aufgeben zu müssen, die weiterhin eine Vielfalt von Gewürzen und Gemüse beherbergen– und das Konzept der gemeinschaftlichen Erhaltung von Grünflächen in der Stadt für Bildungs-, Umwelt-, Ernährungs- und interkulturelle Zwecke zu stärken. Nicht nur der Garten ist mobil, sondern auch seinen Einfluss.

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Prinzesinnengarten Kollektiv Berlin 

Hermannstraße 99-105, 12051, Berlin (St. Jacobi Friedhof)

Träger: Nomadisch Grün gemeinnützige GmbH (Robert Shaw, Lisa Dobkowitz, Luciana Saalbach, Sarah Mohs, Hanna Burckhardt, Bennar Markus).

Anfahrt: U8 Hermannstrasse.

​*Das Internationale Urban Farming Kongress, welches 2017 in der Heinrich-Böll-Stiftung stattfand, wurde von der Grüne Liga Berlin organisiert. Die Grüne Liga ist ein Verein, der sich für die Verbreitung nachhaltiger Prinzipien in der Stadt einsetzt und Beratung zur Umweltbildung und Stadtbegrünung anbietet. Ich kannte die Tätigkeiten dieser Gruppe im Jahr 2011, als ich den von ihnen betriebenen Ökomarkt auf dem Köllwitzplatz in Prenzlauerberg besuchte.

Bibliographie

-Urban Gardening in Berlin (Elizabeth Meyer-Renschhausen).

-Urbane Gärten als Orten der spirituellen Erfahrung. Ursula Richards. In: Urban Gardening (Hrsg. Christa Müller).

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