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Auf der Marktgasse befindet sich das Robert-Walser-Zentrum, ein Ort, der von einer Gruppe von leidenschaftlichen Lesern des Werkes dieses einmaligen Autors ins Leben gerufen wurde, um ihre Figur und ihr Leben zu verehren. Walser liebte Spaziergänge und verbracht einen Teil seines Lebens in Bern, eine Stadt, die auch bunte Gärten zugunsten der Klimaanpassung und der Gemeinschaftsverpflegung beheimatet. Die imperfekte Harmonie solcher Gärten laden uns ein, auch einen grünen Spaziergang quer durch Bern zu machen.

 

Man könnte die Warmbächlibrache erwähnen. 25 Minuten von dem Stadtzentrum entfernt, befand sich eine Steinwüste die auf kreative Weise von einer bürgerlichen Initiativ in einen Freiraum für alle umgewandelt wurde. Eine Reihe von Hochbeeten belebte die Trockenheit des Gebietes. Ein Bus wurde begrünt und galt als Treffpunkt für die Nachbarschaft. Konzerte, Flohmärkte und Festivals wurden auf dieser Brache auch veranstaltet, die heutzutage von einer Baugenossenschaft bebaut wird.

Ein gärtnerischer Spaziergang durch Bern


 

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Bunte Hochbeete in der Warmbächlibrache (2018).

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Das Areal wurde als Freiraum für fünf Jahre benutzt. Die Warmbächlibrache war ein gutes Beispiel der nachhaltigen Zwischennutzung in der Stadt.

Die kurze Geschichte dieser gemeinnützigen Initiativ fängt um Jahr 2015 an, als eine Gruppe von Bürgern gründeten ein Verein, um die Brache in Form der Zwischennutzung mit urbaner Landwirtschat und Kunst wiederzubeleben. Die Anfrage des Vereins, das Areal umgestalten zu können, wurde von der Grundeingentumerin Inmobilien Stadt Bern angenommen und so entstand die Warmbachlibrache als grüne (und feierliche) Oase, die der ganzen Gemeinschaft zu Verfügung stand.

 

Im Jahr 2020, nach fünf Jahren von Zwischennutzung, begann die Einrichtung von 330 Sozialwohnungen und auf diese Weise musste sich die Warmbächlibrache verabschieden. Dennoch bleiben ihre Spuren noch lebendig: der Verein sammelte Geld um die wertvollen Erfahrungen und die Tragweite der Begrünung der Fläche als Buch zu veröffentlichen. Die Brache existiert nicht mehr als Garten, die Hochbeete sind ja verschwunden, das Gemeinschaftsgefühl haltet sich noch.

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Innenraum des "Gartenbus" der Warmbächlibrache, ein feierlicher Treffpunkt für Pflanzen und Menschen.

Nicht so weit weg von hier liegt ein Areal, das lange Zeit (über 50 Jahren) eine grüne Oase beheimatete. Der Familiengarten Mutachstrasse kombinierte städtische Agrikultur mit der Schaffung eines lebendigen Biotopes, der eine essbare und vielfältige Landschaft darstellte. Ich erinnere mich vor allem an einen kleinen und kräftigen Feigenbaum, der am Rande des Gartens gedieh und den Spaziergänger mit seiner Kräftigkeit animierte.

 

Trotz seiner Beiträge Richtung Nachhaltigkeit musste der Garten geopfert werden, damit eine Parkanlage eingerichtet werden könnte. Die Gärtner protestieren, schliessendlich mussten sie sich aber mit der Umgestaltung des Areals abfinden. Auf dem Park jedoch befindet sich jetzt eine kleine Grünfläche, die von Kindern angebaut wird: das Gartenkind.

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Die Familiengärten auf der Mutachstrasse (2017). Jetzt gerade wird hier ein Park eingerichtet.

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Ein kleiner (aber kräftiger) Feigenbaum am Rande des Familiengartens der Mutachstrasse.

Einige Mitglieder der Gartenkolonie Mutachstrasse fanden neue Parzellen auf den Familiengärten Schlossgut und sind wieder aktiv. Diese Stadtgärten befinden sich auch auf dem Areal, wo das Holliger Bauprojekt mit weiteren Sozialwohnungen und Freiräumen sich vervollständigen wird. Da die Bauvorgänge nicht kurzfristig stattfinden werden, können die Gärtner weiter Kräuter und Gemüse kultivieren und auf diese Weise ein Mikroklima etablieren. Insgesamt gibt es 28 Familiengärten in Bern, die von Stadtgrün Bern verwaltet werden.

 

Die urbanen Gärten von Bern sind ein klarer Beweis, dass die Kultivierung von Lebensmitteln in der Stadt sehr verschieden erfolgen kann. Die in diesem Bericht porträtierten Initiativen geben Auskunft über die Kreativität und das Engagement der Bürger, die auf eigene Faust ihre Stadt begrünen wollen.

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Übersicht der Familiengärten Schlossgut. Laut Stadtgrün Bern, gibt es 28 Familiengärten in Bern, wo 133'000 Menschen zurzeit wohnen.

Trotz des Verschwindens der Warmbächlibrache und der Familiengärten an der Mutachstrasse werden diese Fläche nicht der Bauindustrie geopfert, denn der Aufbau von Wohnungen und Freiräumen wird von Baugenossenschaften durchgeführt, die die Förderung der urbanen Landwirtschaft und Freiräume berücksichtigt. Biotope, Grünfläche, soziales Miteinander und Umweltpädagogik werden sich zugunsten der Klimaanpassung und des Zufussgehens in Bern weiterentwickeln.

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In Erinnerung der Warmbächlibrache: brache.ch.

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