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Die strahlende Landschaft der Uhlandshöhe beherbergt den Schulgarten der ältesten Waldorf Schule der Welt. Die harmonische Gestaltung des Gartens (im Jahr 1919 gegründet) ist Ausdruck des achtsamen Lernens, das den Schülern die unsichtbaren Interaktionen des Naturreiches eröffnet und sie befähigt, die Natur weit über linear-logische Beziehungen hinaus zu betrachten. Das ganzheitliche Denken in Natur und die Verfeinerung der eigenen Wahrnehmung begünstigen nicht nur die Schaffung einer gesunden Verbindung mit der eigenen (natürlichen und städtischen) Umgebung, sondern auch die Wertschätzung allen Lebensformen.

Schulgarten der Waldorfschule Uhlandshöhe
Der Schulgarten als Ort der Wissensweitergabe und der Mitverantwortung
 

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Die Anwesenheit von Biodiversität und die Interaktion zwischen Tieren, Bienen, Pflanzen und Obstbäume sind wichtige Grundlagen des interdisziplinären Lernens.

Der Schulgarten beheimatet unterschiedliche Arten: ein Essel wurde als Gast aufgenommen und begleitet die Schüler, Bienenstöcke ermöglichen den Kindern den Umgang mit Bestäubern, Kräuter, Gemüse und Obstbäume werden mit voller Aufmerksamkeit angebaut und gepflegt. Die Studenten können auf diese Weise ihr Bewusstsein erweitern und die landwirtschaftliche Arbeit besser verstehen, denn die Schulgärten spielten in Deutschland eine wichtige Rolle schon in den 20 Jahren, als die urbane Landwirtschaft eine wichtige Voraussetzung für die Lebensmittelversorgung in der Krise erfüllte.

 

Heutzutage werden die Schulgärten auch als Begegnungsort angesehen, wo der Unterricht in Natur der Zerstreuung der Aufmerksamkeit und der Folgen der Digitalisierung (wie die Sesshaftigkeit) entgegenwirkt. Andreas Höying ist Gartenlehrer bei der Uhlandshöhe Schule und betont diesen nicht so oft thematisierten Aspekt des Gartenunterrichts: „Kinder verbringen immer mehr Zeit vor Bildschirmen und bilden dadurch ihre Verbindung mit der Welt “. Das direkte Eingreifen in die Erde mit allen Sinnen und die Erfahrung mit den Naturelementen erweckt die Achtsamkeit und erhebt die Relevanz der körperlichen Arbeit, um die Lebensgrundlagen unseres Essens direkt zu spüren.

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Die Vorbereitung des Komposts, der die Bodenfrüchtbarkeit des Gartens erhöht und seine Vitalität begünstigt, erfüllt eine wichtige Aufgabe: Die Schüler können direkt beobachten, wie unsichtbare Prozesse der Natur das Leben bereichern. Das "Ursache-Wirkungsdenken" wird damit überwunden.

Die Anwesenheit von Bestäubern im Garten bringt die Erkenntnis mit sich, dass das, was angebaut wird, nicht nur den Menschen dient, sondern auch andere Lebewesen, die einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung des Gartens leisten.

Solche Lebensgrundlagen verkörpern sich in Insekten und Mikroorganismen, die die Bodenfruchtbarkeit fördern. Die Bewusstseinsaufnahme solcher Vorkommnisse bereichert nicht nur den Unterricht, sondern auch das zukünftige Leben der Schüler. Sophie G. lernt in der 9. Klasse und übernimmt gern die Verantwortung, sich um andere Lebewesen zu kümmern: „Der Gartenunterricht macht mir Spaß, verbessert meine Konzentration und meine Selbstbestimmung“. Der Gemeinschaftssinn erhöht sich auch, indem wichtige Aufgaben wie das Kompostieren, die Pflege der Setzlinge und das Spritzen der Präparate in eine bunte Ernte münden, die sie dann nach Hause mitnehmen und ihre Angehörigen damit erfreuen können.

Diese Beeten werden von den Schülern unter der Führung von Andreas Höyng gepflegt. Von diesem Schulgarten aus kann man die ganze Stadt beobachten.

In diesem Schulgarten wird seit 1919 biologisch dynamisch bewirtschaftet. Die Schüler bearbeiten den Boden, kümmern sich um die Bienen, den Essel und die Ziegen und bereiten die Jungpflanzen vor.

Einer der Feigenbäume auf der Uhlandshöhe im Herbst. Die Funktionen der Bäume in einer Stadt gehen weit über die ästhetische Landschaftsgestaltung hinaus: Sie regulieren Lärm und Staub, reinigen die Luft durch die Bindung von Kohlendioxid und versorgen die Umgebung mit Sauerstoff.

Die zwei Feigenbäume, die den Garten krönen und eine besondere Ruhe ausstrahlen, sind mir sofort aufgefallen und sind Beispiel einer uralten Mystik, die sich auf diesem Gelände spüren lässt. Der Bereich des Komposts, die Harmonie der Landschaftsgestaltung und die bunte Biodiversität prägen dieses ruhige Gebiet Stuttgarts, wo das gemeinsame und zukunftsfähige Lernen den Kindern erlaubt, lebendige und komplexe Prozesse wahrzunehmen und eine gutgemachte Aufgabe zugunsten der gesamten Gemeinschaft wertzuschätzen.

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Freie Waldorfschule Uhlandshöhe

Haußmannstraße 44, 70188 Stuttgart

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