Düsselgrün
Teilhabe, Gemeinschaftssinn und Bioanbau in einem kleinen Stadtgarten in Düsseldorf
www.duesselgruen.de
400 Meter entfernt von dem Hauptbahnhof Düsseldorfs floriert ein ruhiger und lebendiger Gemeinschaftsgarten. Die Initiative Düsselgrün kombiniert urbane Agrarökologie mit künstlerischen Gartengestaltung und Sozialinklusion, was ein klares Beispiel dafür ist, dass in Stadtgärten unterschiedliche Aspekte der zukunftsfähigen Stadtgestaltung zusammenfliessen.
Düsselgrün befindet sich 400 Meter vom Düsseldorfer Hauptbahnhof entfernt. Umwelterziehung, Saatgutfestivals, die gemeinsame Nutzung des Gemüses aus dem Garten und soziale Inklusion sind die wichtigsten Aktionsbereiche dieses Kollektivs.
Düsselgrün lässt sich wie ein freundlicher Garten bezeichnen. Ein Plakat heisst den Fussgänger „Herzlich Willkommen“ am Haupteingang. Die Mitglieder der Initiative zeigen sich hilfsbereit allen Interessierten (die Arbeit in der Öffentlichkeit ist ihnen prioritär) und fördern die Ideenweitergabe bezüglich Bioanbaus und sozialen Inklusion. Nicht nur Fortgeschrittene dürfen mitmachen, auch Laien können sich anmelden und ihre Stadt begrünen.
Die Re-ruralisierung der Stadt umfasst verschiedene Dimensionen, die oft unsichtbar bleiben. Winzige Mikroorganismen begünstigen die Verwurzelung von Samen, ein guter Humusgehalt absorbiert CO2, das Mikroklima ermöglicht das Entstehen eines lebendigen Netzwerkes, das (vor allem im Sommer) für die Temperaturregulierung sorgt. Düsselgrün bietet auf diese Weise eine Heimat für unterschiedliche Lebewesen, die sich mit menschlicher Vielfalt verbinden.
Neben dem Saatgutfestival fördert Düsselgrün auch Umwelttreffen für Jugendliche und organisiert Imkerseminare.
Die Gestaltung dieses Gemeinschaftsgartens kreiert einen kleinen Naturpfad in der Stadt.
Der Stadtgarten bietet eine „re-ruralisierte“ und bunte Landschaft, wo die Lebensintensität zu spüren ist (pflanzlich und menschlich). Die Gemeinschaft veranstaltet oft unterschiedliche Events (wie z.B Samenfeste), die das Treffen von Menschen unterschiedlicher Herkunft begünstigen und dem Biodiversitätsverlust entgegenwirken. Tatsächlich setzt sich Düsselgrün für die Vermehrung von traditionellem Saatgut ein und verzicht auf Hybridsamen.
Das Prinzip der Gemeinschaft ist „Die Stadt ist unser Garten“. Im Jahr 2022 feierte der Gartengemeinschaft 10 Jahre Gemeinschaftsverpflegung, ökologische Stadtgestaltung und Umweltpädagogik und wandelte den Garten in eine multifunktionale Bühne um, damit Konzerte, Verkostungen und Workshops zu Themen wie Imkerei in der Stadt oder Brotbacken stattfinden können. Heutzutage steht der Garten freizugänglich für jeden Besucher. Sonntags treffen sich die Mitglieder der Gemeinschaft (wobei alle Interessierten vorbeikommen können).
Die Initiative stellte einen Audioguide den Besuchern zur Verfügung, der die Bedeutung eines humusreichen Bodens, die Relevanz der Bestäubung, die Kompostierung in der Stadt und die verschiedenen Vogelfamilien, die von einem Biotop wie Düsselgrün profitieren, erklärt.
Der Garten begann sim Jahr 2012 in der Haifastraße. Im Jahr 2015 zog er in den WGZ-Park zwischen dem Düsseldorfer Hauptbahnhof und der Kölner Straße um, wo er bis heute sich befindet.
Diese gemeinnützige Initiative wurde im Dezember 2022 mit dem AOK Förderpreis wegen ihres Engagements zugunsten der Begrünung der Nachbarschaft ausgezeichnet. Das lässt eigentlich nicht wundern: Düsselgrün ist ein klarer Beweis, dass essbare Grünflächen sich auf interdisziplinäre und partizipative Herangehensweisen gestalten lassen, damit echte Wohlfühloase für alle Sichten der Bevölkerung gedeihen können.
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Düsselgrün
Träger: Niemandsland e.V.
Velberter Strasse, 40227, Düsseldorf.
Anfahrt: U75 und U76 (D-Handelszentrum / Moskauer Strasse).